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bald als der beste Fußgänger und der tüchtigste Reiter bekannt; seine Unerschrockenheit, seine Verwegenheit und Kühnheit in Verbindung mit seiner geistigen Tüchtigkeit machten ihn bald zum Liebling des Heeres und ließen den zukünftigen Feldherrn in ihm ahnen. Als Hasdrubal starb, wurde er, obgleich noch sehr jung, vom Heere zum Feldherrn ausgerufen.
Weil er einsah, daß es über kurz oder lang doch zum Kriege kommen werde, benutzte er unbedeutende Grenzstreitigkeiten, um die Feindseligkeiten gegen die Römer zu eröffnen. Die mit den Römern verbundene Stadt Sa guutum wurde enge eingeschlossen; acht Monate lang hielt sie die Belagerung aus, dann aber mußte sie sich ihm auf Gnade und Ungnade ergeben. Sie wurde auf das unbarmherzigste zerstört; ein großer Theil der Einwohner hatte sich vor der Uebergabe selbst verbrannt, die übrig gebliebenen wurden sämmtlich getödtet. Während der Belagerung war eine römische Gesandtschaft bei Hannibal erschienen, nm ihn zur Einstellung der Feindseligkeiten aufzufordern. Hannibal ließ dieselbe gar nicht vor und sagte, er habe in so wichtiger Stunde keine Zeit, sich durch unbedeutende Geschäfte abhalten zu lassen, und wies sie an den Senat in Karthago. Als die Gesandtschaft in Karthago ankam, war Lagunt bereits gefallen. Da der karthagische Senat auf die Forderung Roms, den Hannibal auszuliefern, nicht einging und mit einer bestimmten Antwort auf Roms Forderungen zögerte, rief Quiutus Fabius, indem er seine Toga zusammenfaltete, als ob er Loose zu schütteln hätte: „Hier ist Krieg und Frieden, nehmt, was ihr wollt." „„Krieg! Krieg!"" schallte es ihm einstimmig entgegen. So war ein langer und verderblicher Krieg zwischen den beiden Rivalen eröffnet.
Hannibal ließ feinen Bruder 9)1 ago mit einem Heere in Spanien zurück, um dieses Land zu halten. Er selbst machte sich mit einem Heere von looooo Mann auf, um Rom in seinem eigenen Lande anzugreifen. Im Frühlinge des Jahres 218 überschritt er unter den furchtbarsten Schwierigkeiten die Alpen, nachdem er an der Rhone die sich ihm entgegenstellenden Volken besiegt hatte. Unter stetem Kampfe gegen die für die Südländer besonders furchtbare Natur der Alpen, gegen die Rauheit des Klimas und der Jahreszeit und gegen die sich ihm widersetzenden Bergvölker überstieg er in etwa fünfzehn Tagen die Alpenkette, wahrscheinlich bei dem Monte Viso oder dem kleinen St. Bernhard. Als er am Südfuße der Alpen ankam, war sein Heer auf 26 000 Mann zusammengeschmolzen. Unterdessen hatte Cornelius Scipio, der einen Theil seines Heeres unter seinem Bruder
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Extrahierte Ortsnamen: Karthago Karthago Roms Spanien Rom
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Vaterländische Geschichte, Brandenburg-Preussen
Inhalt: Zeit: Mittelalter
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Versammlungen fanden alljährlich zweimal statt, im Herbste eine kleinere, nur vom Könige und den Großen des Reiches besucht, und im Frühjahre eine große, allgemeine Volksversammlung, welche, da sie meist im Monat Mai und aus offenem Felde abgehalten wurde, Maiseld hieß. Die Beschlüsse dieser Volksversammlungen erhielten jedoch erst durch die Genehmigung und Bestätigung des Kaisers Gültigkeit und Gesetzeskraft; der Kaiser untersiegelte die Gesetze mit dem in seinen Degenknopf eingegrabenen Siegel. Zum Schutze der Reichsgrenzen wurden Grenzmarken errichtet und die Verwaltung und Beschütznng derselben den Markgrafen übertragen, welche stets Truppenabtheiluugeu, gleichsam ein stehendes Heer, zur Verfügung hatten, um äußere Feinde sofort abweisen zu können. Der Kaiser selbst hatte nur eine geringe Zahl von stehenden Truppen, das Gefolge genannt; brach ein Krieg ans, so wurde der Heerbann aufgeboten; da hatten denn alle Vasallen des Königs, zu denen gar oft hochgestellte Geistliche, Erzbischöfe und Aebte gehörten, mit ihren Leuten zu ihm zu stoßeu. Außer diesen hatten sich alle Freien zum Kriegsdienste zu stellen. Für Ausrüstung hatte jeder zum Heerbann gehörige Mann selbst zu sorgen; die Reichen mußten sich sogar mit Lebensmitteln auf drei Monate versehen. War es ein Kriegszug von geringerer Bedeutung, so wurde nur ein Theil des Heerbannes und zwar der dem Kampfplatze zunächst wohnende, zur Heeresfolge entboten.
Große Fürsorge wandte Karl der Pflege und Vervollkommnung der Muttersprache zu. Er befahl den Geistlichen, beim Gottesdienst auch die deutsche Sprache zu gebrauchen, und dem Volke das Vaterunser und die Glaubensartikel in deutscher Sprache zu lehren. Die altdeutschen Volks- und Heldenlieder ließ er sammeln und ließ sich oft aus dieser leider wieder verloren gegangenen Sammlung vorlesen; er legte den Winden und Monaten deutsche Namen bei, ja er soll sogar mit einigen gelehrten Männern eine deutsche Grammatik ausgearbeitet haben.
Die Namen der Winde sind heute noch dieselben, wie sie Karl ibnett gegeben hatte: Ost, West, Süd und Nord; in der Benennung der Monate ist man wieder zu den lateinischen Namen zurückgekehrt; Karl hatte sie folgendermaßen genannt: Wintermonat, Hornung, Lenz-, Oster-, Wonne-, Brach-, Heu-, Ernte-, Herbst-, Wein-, Wind- und Christmonat.
Auch Handel und Verkehr erfuhren durch ihn Erleichterung und Belebung; er führte gleiches Maß und Gewicht ein, gründete Handelsplätze, baute Brücken und Kanäle. — Die Kunst förderte er durch Erbauung von Kirchen und Palästen. So ließ
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Die Egypter rechneten nach Sonnenjahren; das Jahr begann mit der Herbstnachtgleiche und wurde nach gewissen in der Natur des Landes begründeten Eigenthümlichkeiten, z. B. dem Eintreffen der Nilüberschwemmung, bestimmt. — Die Babylonier hatten Mondjahre zu 12 Monaten (ä 29 oder 30 Tage, den Tag zu 12 Stunden). Dieselbe Zeitrechnung hatten die Israeliten. — Die Griechen rechneten nach Mondjahren zu 354 oder 355 Tagen; der Monat zählte 29 oder 30 Tage und zerfiel in drei Decaden. Der Tag begann mit Sonnenuntergang. — Die Römer rechneten anfangs nach etruskischen Jahren zu 304 Tagen, seit Numa nach Mondjahren zu 355 Tagen oder 12 Monaten, seit Cäsar nach Sonnenjahren zu 365 Tagen, mit einem alle 4 Jahre wiederkehrenden Schalttage. Dieser jnlianische Kalender ist durch Papst Gregor Xiii. wiederum verbessert zu dem nach ihm benannten gregorianischen, der noch heute, auch bei uns, gilt. — Die Muhamedauer haben ein Mondjahr zu 354 Tagen; das Jahr besteht aus 12 Monaten von 29 bis 30 Tagen; alle 30 Jahre treten 4 Schalttage ein. Ihre Woche zählt 7 Tage; der Tag beginnt mit Sonnenuntergang.
Druck von E. Weidenbach in Dillenburg.
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Mit dem zunehmenden Alter schwanden die Kräfte Friedrich's mehr und mehr; dennoch unternahm er als siebzigjähriger Greis die gewohnten Reisen, hielt Revüen ab und achtete auch jetzt weder Wind noch Wetter. So hielt er noch im Herbst 1785 eine große Heerschan in Schlesien ab und saß bei anhaltendem Regen sechs Stunden lang zu Pserde. Bald aber stellten sich Vorboten des Todes ein; ein Fieber überfiel ihn öfter und verzehrte seine Kräfte. Im Januar 1786 wurde ihm der Tod seines Freundes Ziethen gemeldet. Friedrich sprach: „Ziethen ist auch noch im Tode mein General; im Kriege führte er immer die Avantgarde; ich führe die Hauptarmee und werde ihm bald folgen." Im Frühjahre wurden die Leiden immer heftiger, die Wassersucht hatte sich völlig ausgebildet. Der König litt viel, war aber stets ergeben, geduldig und heiter. Einem Fürsten, der ihn besuchte, sagte er: „Wenn Sie einen guten Nachtwächter brauchen, so bitte ich mir dies Amt aus; ich kann vortrefflich wachen." Seine Kabinetsräthe, welche sonst um sechs Uhr in sein Zimmer traten, mußten jetzt schon um vier Uhr vor ihn kommen. An warmen Tagen ließ er sich in seinem Lehnstuhle auf die Schloßterafse tragen; da hörte man ihn eines Tages, den Blick auf die Sonne gewandt, ausrufen: „Bald werde ich dir näher sein!"
Gegen Mitte August trat eine Wendung in der Krankheit ein, welche den baldigen Tod ahnen ließ. Am 15. August bictirte er einigen Kabinetsräthen Befehle und ertheilte Instructionen für ein Manöver. Schon ant folgenden Tage war es ihm nicht mehr möglich zu sprechen. Als es abends elf Uhr schlug, fragte er, welche Stunde es sei, und sprach: „Ich will um vier Uhr aufstehen." Nach Mitternacht wurden die Schmerzen immer heftiger; ein starker Hustenanfall raubte ihm die Luft. Allmählich veränderten sich feine 17.Au-Gesichtszüge; in den Armen eines treuen Kammerdieners schlief er gust gegen zwei Uhr ein; es war am 17. August 1786. Am Abend 1786 des 18. August brachte man die Leiche in die Garnisonkirche zu Potsdam, wo sie ant 9. Septbr. beigesetzt wurde. Der Text der Gedächtnisrede war: „Ich habe dir einen Namen gemacht, wie die Großen ans Erden Namen haben" (1. Chron. 18, 8). Nicht nur das preußische Land, nein, ganz Europa war erschüttert bei der Nachricht von dem Tode des Königs, den die Geschichte mit Recht „den Großen" nennt. Wohl nie war die Trauer eines Volkes um seinen Fürsten aufrichtiger, als bei dem Tode des alten Fritz.
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P- Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Deutschland
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Schlußwort.
Das Wort Geschichte kommt her von geschehen; die Geschichte hat es also mit Geschehenem zu thun. Nicht alles Geschehene aber kann von der Geschichte dargestellt werden, sondern nur diejenigen Thatsachen, welche merkwürdig sind, d. H. diejenigen, welche einen bedeutenden Einfluß auf den inneren und äußeren Zustand der Menschheit (Religion, Sitten, Cultur, Bildung der Staaten und Völkerschaften) gehabt haben. Eine zweite Anforderung an die durch die Geschichte aufzubewahrenden Thatsachen ist die, daß sie wahr sind, d. H. sie müssen ans unverfälschte Zeugnisse ihres Geschehenseins gegründet sein. — Diese Thatsachen werden in der Geschichte nach Stoff und Form geordnet dargestellt. Hinsichtlich des Stoffes ist die Geschichte entweder Universal-Geschichte — wenn sie sich mit Darstellung derjenigen Thatsachen befaßt, welche die Menschheit als Ganzes und die sie repräsentirenden Völker in ihrer Entwickelung beeinflußt haben, — oder Special-Geschichte — wenn sie die Geschichte eines einzelnen Volkes, Staates, Standes, Individuums, einer Provinz oder Stadt, der Religionen, Wissenschaften und Künste 2c. (Religions-, Kunstgeschichte 2c.) ist. — Der Form nach ist die Geschichte entweder ethnographisch, wenn die einzelnen Reiche und Völker nacheinander, synchronistisch, wenn die einzelnen Zeiträume nach einander behandelt werden.
Die Geschichte zerfällt in zwei große Abschnitte: Geschichte der Welt vor Christo und Geschichte der Welt nach Christo, jene wieder in die Geschichte des orientalischen Alterthums und die griechisch-römische Geschichte, diese in die Geschichte vor der Reformation und die Resormations- und nachreformatorifche Geschichte.
Zum Verständnis der Geschichte gehört auch die Kenntnis der verschiedenen Arten der Zeitrechnung. Im Alterthum berechnete man die Zeit nach Sonnen- oder Mondjahren. Ein Mondjahr — 354 Tage 8 Stunden 48 Minuten und 38 Secunden; ein Sonnenjahr — 365 Tage 5 Stunden 48 Minuten 45 Secunden, so daß 16l/2 Mondjahre gleich 16 Sonnenjahren sind.
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Preußen besetzt. Die Befestigung selbst bestand aus zehn ganz vortrefflich ausgerüsteten Schanzen. Am 26. März 1864 begann die Beschießung und zugleich zur Ermöglichung des Sturmes die Eröffnung der Laufgräben; am 16. April spieen dreiundachtzig große Belagerungsgeschütze und zwanzig Feldgeschütze ihre Kugeln 18. gegen die Festungswerke. Der Sturm fand am 18. April statt;
April die Düppel er Schanzen wurden er stürmt, und in Folge
I8b4 dessen mußte sich das dänische Heer auf die Insel Alfen zurückziehen.
Der Angriff sollte erst morgens zehn Uhr beginnen; aber schon frühe um drei Uhr wurden die Laufgräben besetzt. Mit Tagesanbruch begann der Donner der Geschütze gegen die Festungswerke; um acht Uhr war derselbe am heftigsten. Wenige Minuten vor zehn Uhr formireti sich die An-griffscolonnen; mit dem Schlage zehn schweigen die preußischen Geschütze, die Laufgräben öffnen sich, und im vollen Laufe legen die Soldaten 3- bis 400 Schritte zu den Schanzen zurück. Die dänischen Geschütze richten sich auf die Angreifenden; ein kurzer, aber hitziger Kampf beginnt; immer neue Sturmcolonnen eilen heran. Bald stehen die Preußen auf deu Schanzen, deren Geschütze gegen die Dänen richtend. Kurz nach zehn Uhr sind die Düppeler Schanzen erstürmt, die Preußen dringen über dieselben noch weiter vor und nöthigen die Dänen nochmals znm Gefecht; auch in diesem siegen sie. und die Feinde müssen sich nach Alsen zurückziehen. Die Preußen machten eine große Anzahl Gefangener und erbeuteten dreiundoierzig Fahnen. Der Tag von Düppel war einer der schönsten Tage für die preußische Armee.
Man hätte glauben sollen, Dänemark wurde zur Besinnung kommen und nachgeben; aber es zeigte aus der von England veranstalteten Konferenz keine Lust zur Verständigung. Während der Verhandlungen in London fuhren die Verbündeten mit der Kriegführung fort; die Belagerung der Festung Friedericia wurde energischer betrieben, so daß eines Morgens die Festung ebenso verlassen worden war, wie früher das Danewerk. Auch die dänische Flotte verlor ihren Ruhm in mehreren Seegefechten. Endlich kam am 12. Mai ein vierwöchiger Waffenstillstand zu Stande, der besonders zu Friedeusuuterhandlnngen benutzt werde» sollte. Noch Ware« die von Deutschland gestellten Friedensbedingungen mäßig; erst als Dänemark in seinem Trotze beharrte, stellte man deutscherseits auch die Forderung, daß Schleswig-Holstein von Dänemark a-bgetreten werden solle. Wie zu erwarten war, wurde auch diese abgewiesen, weshalb der Krieg seinen Fortgang nahm. Zunächst galt es nun, die Insel Alsen zu nehmen. Dies schwierige Unternehmen wurde ant 29. Juni morgens ausgeführt; in mehrstündigem, sehr heftigem Kampfe wurde die Insel erobert. Jetzt erst war Dänemark zum Frieden geneigt, welcher denn auch am 30. October 1864 zu Wien zu
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Extrahierte Personennamen: Düppel
Extrahierte Ortsnamen: England London Deutschland Schleswig-Holstein Wien